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Bauform 'Niederdeutsches Hallenhaus'

Drei Gebäude stehen heute noch auf den Plätzen, wo sie schon immer gestanden haben: das Spiekerhus, der Harderhof und das Instenhaus des Harderhofes, das heute als Dorfkrug genutzt wird. Diese drei Gebäude sind, ebenso wie der Wagnerhof, „Niederdeutsche Hallenhäuser“ oder auch „Norddeutsche Fachhallenhäuser“. Eine Hausform, die sich im Laufe von Jahrhunderten entwickelt hat und den wechselnden örtlichen und zeitlichen Bedürfnissen und Anforderungen angepasst wurde. Sie vereinigen unter einem großen Dach Lagerraum für die Ernte, Stallungen für die Tiere und Wohnraum für die Menschen. Für die Bauernfamilie, die Altenteiler und die Angestellten. Früher wurde dieser Haustyp auch als „Niedersachenhaus“ bezeichnet. Da sich aber der Begriff „Norddeutsches Fachhallenhaus“ mehr auf die Konstruktion bezieht, hat man sich in der Fachliteratur auf „Niederdeutsches Hallenhaus" geeinigt.

Das Hallenhaus kann als Zweiständer- oder ab dem 18. Jahrhundert als Vierständerkonstruktion ausgeführt sein.

Das Gerüst bedingt die „Dreischiffigkeit“ des Gebäudes sowie die Nutzung des Dachbodens zur Erntelagerung.

In der Mitte der Giebelseite befindet sich die Toreinfahrt für die Wagen, dahinter liegen seitlich die Pferdeställe. In den Abseiten (Zweiständerbau) oder den Seitenschiffen (Vierständerbau) ist das Vieh untergebracht.

Die großräumige Diele bildet den Mittelpunkt des Gebäudes. Sie ist ein multifunktionaler Arbeits-, Lager- und Stallraum. Ursprünglich ging die Diele, ohne eine Trennwand, in das „Flett“ (Wirtschafts- und Wohnzone des Herdraumes) über. Von dort konnte der gesamte Bereich vom Bauern oder der Bäuerin eingesehen und überwacht werden. Im 19. Jahrhundert separierte die Scherwand zwischen Diele und Flett die Tiere vom Wohnbereich. Eine Modernisierungsmaßnahme, die einen großen Einschnitt in die Funktion des Hauses bedeutete und zwei getrennte Sphären schuf.

 


Fachwerk und Lehmbau


Zum Hausbau in den Dörfern wie Volksdorf wurden möglichst Materialien aus der unmittelbaren Umgebung verwendet. Das waren im Wesentlichen Holz für die Kanthölzer des Traggerüstes und die Bretter für den Innenausbau, Stroh für die Dachdeckungen und Lehm für die Ausfachungen der Wände und die Herstellung der Fußböden in der Halle.
 



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